Ein offener, vertrauensvoller und regelmäßiger Dialog mit Anspruchs- und Interessensgruppen bildet die Grundlage für die Haniel-CR-Strategie sowie die gesellschaftliche Akzeptanz der unternehmerischen Entscheidungen. Gleichzeitig liefert der Austausch wichtige Impulse für die Weiterentwicklung des Nachhaltigkeitsmanagements.
Sowohl Holding als auch Geschäftsbereiche stehen im kontinuierlichen Dialog mit ihren Stakeholdern. Neben persönlichen Gesprächen mit Partnern im Tagesgeschäft hat die Holding für die jeweiligen Anspruchsgruppen verschiedene Formate etabliert: Eigentümer und Kreditgeber erhalten beispielsweise umfassende und zeitnahe Informationen beim sogenannten „Family Call“, dem Investor Call oder der Bilanzpressekonferenz. Gut ausgebildete Mitarbeiter sind Voraussetzung für einen langfristigen Unternehmenserfolg. Deshalb sind Personalentwicklung, Mitarbeiterbindung und Identifikation wesentliche Elemente der Personalstrategie, die einen kontinuierlichen Austausch mit den Mitarbeitern erfordern. Möglichkeiten hierzu bieten der jährliche Mitarbeiterdialog, Führungskräftetagungen und die Mitarbeiterbefragung, die die Holding alle zwei Jahre durchführt.
Eine systematische Analyse der Erwartungen und Anforderungen der Stakeholder hat die Haniel-Holding erstmalig im Frühjahr 2013 durchgeführt. Welche Schwerpunkte sollte sich Haniel im Bereich Corporate Responsibility setzen? Welche Umsetzungsprinzipien und Strukturen sind förderlich für die Verankerung von CR? Inwiefern möchten die Stakeholder in die CR-Aktivitäten eingebunden werden? Gestützt auf einen standardisierten Gesprächsleitfaden wurden über 40 persönliche Interviews mit Vertretern der wichtigsten Stakeholder-Gruppen geführt. Hierzu hatte die Holding im Vorfeld sieben Kerngruppen identifiziert. Ausschlaggebend war, wer Einfluss auf die Geschäftstätigkeit hat, und umkehrt, wer von den Auswirkungen der Geschäftstätigkeit betroffen ist.
Als Vertreter der internen Holding-Perspektive wurden der Haniel-Vorstand, Direktoren der Zentralabteilungen, ausgewählte leitende und nicht leitende Angestellte sowie der Betriebsrat als Arbeitnehmervertreter befragt. Den Blick auf die Holding von außen ergänzten Repräsentanten der Geschäftsbereiche. Bei der Haniel-Wertschöpfung spielen sie eine wesentliche Rolle, da sie das operative Geschäft selbst verantworten und in ihren jeweiligen Märkten mit zahlreichen anderen Akteuren – wie Kunden und Lieferanten – interagieren. Befragt wurden jeweils Mitglieder der Geschäftsführung bzw. des Vorstands und die CR-Verantwortlichen. Neben den Gesellschaftern, die als langfristig orientierte Investoren dem traditionellen Werteverständnis der Haniel-Familie verpflichtet sind, vervollständigten Bankenpartner als Fremdkapitalgeber und Wirtschaftsverbände im lokalen bzw. regionalen Umfeld der Haniel-Holding das externe Meinungsbild.
Mit dem Ziel, einen langfristigen Unternehmenserfolg zu gewährleisten und sich vom Wettbewerb zu differenzieren, fordern die Stakeholder eine konsequente Verankerung von CR im Kerngeschäft. Als Familienunternehmen wird Haniel durch die bereits seit Langem gelebte Werteorientierung ein „natürlicher“ Startvorteil zugesprochen – und daran gleichzeitig ein hoher Anspruch geknüpft: Die Stakeholder erwarten von der Holding eine Treiberrolle im Bereich Corporate Responsibility. Allerdings mit Einschränkungen, die den Besonderheiten der Haniel-Gruppe geschuldet sind. Aufgrund des diversifizierten Portfolios und der dezentralen Organisationsstruktur setzt die Holding nur inhaltliche CR-Schwerpunkte. Diese sollen als übergreifende Handlungsfelder dienen, die jedoch ausreichend Gestaltungsspielraum zulassen, sodass die Geschäftsbereiche eigene, auf das jeweilige Kerngeschäft sinnvoll zugeschnittene Ziele verfolgen können. Als Konsequenz aus den Stakeholder-Erwartungen hat die Holding 2013 den CR-Managementansatz entwickelt und die CR-Organisationsstruktur für eine erfolgreiche Implementierung geschaffen.
In diesem Abschnitt werden folgende GRI-Indikatoren abgebildet: